Mit Unterstützung des bildenden Künstlers und Meisterdruckers Gerhard Hofmann aus Neustadt/W. haben Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen einen zweitägigen Workshop zum Thema Radierung (Tiefdruck) erlebt.
Zunächst bekamen wir einen Einblick in die Geschichte des Tiefdrucks und konnten lernen, wie Albrecht Dürer in einigen seiner Werke gearbeitet hat. Danach wurden uns Originale u.a. von Horst Janssen und Marc Chagall gezeigt, welche normal in Museen hängen. Ein besonderes Erlebnis, einmal solche Blätter aus der nächsten Nähe betrachten zu dürfen.
Bei der Praxis stand zunächst die Suche nach einem geeigneten Motiv zum Thema „Heimat“ auf dem Programm. Sobald man sich für eines entschieden hatte, ging es schon los. Wir haben mit einer Radiernadel in eine Plastikplatte aus Rhenalon geritzt, mit Farbe eingerieben und dann mit einer Tiefdruckpresse gedruckt. Bekannte heimatliche Motive wie Trifels, Teufelstisch oder die alte Gerberei in Annweiler wurden hierbei künstlerisch aufs Papier gebracht. Bis am Abend konnten wir erleben, wie sich alle Beteiligten künstlerisch vertieft in die Arbeit gestürzt haben.
Am zweiten Tag stand das Erstellen einer Ätzradierung auf dem Programm. Eine Technik, welche im Alltagsunterricht kaum machbar ist. Hierbei wird ein Motiv auf eine Kupferplatte übertragen und die gezeichneten Striche ins Metall geätzt. Dadurch erhält man eine Druckplatte, mit der man sein Motiv mehrfach aufs Papier bringen kann.
An diesem Tag wurde das Thema „Heimat“ anders interpretiert als zuvor umgesetzt. So kam es zu Darstellungen von sich beim Klettern im Pfälzer Wald, von Straßenansichten, die den persönlichen Schulweg zeigen bis hin zum eigenen Hund, der keck vor der Kulisse der Pfälzer Berge steht.
An diesem Tag konnten Schüler und Eltern beim Tag der offenen Tür sehen, wie sich junge Menschen mit einer komplizierten künstlerischen Technik auseinandergesetzt haben.
Wir bedanken uns herzlich bei der Ravensburger Spiele-Stiftung für die großzügige monetäre Unterstützung- ohne diese könnte man ein solch zeit- und kostenintensives Arbeiten kaum umsetzen.
Letztlich sind alle Beteiligten mit einem stolzen Lächeln im Gesicht und neuen eigenen Kunstwerken ins Wochenende gestartet.