Genetik-Praktikum MSS 12

Am Mittwoch, 22.06.22 war der Biologie Leistungskurs von Frau Schank am JKI-Institut für Rebenzüchtung am Geilweiler Hof in Siebeldingen, um an einem molekulargenetischen Praktikum teilzunehmen.
Nach einer Einführung in die Theorie durch die Praktikumsleitung Frau Weber, Doktorandin am Institut für Rebenzüchtung, und Frau Dr. Schwandner durften die Schülerinnen und Schüler einen Restriktionsverdau an einem Plasmidring, das ist ein Schneiden ringförmiger bakterieller DNA durch spezielle Enzyme, so genannte molekulare Scheren, selbst vorbereiten, durchführen und auswerten.
Zunächst musste dazu die Konzentration der benötigten Reagenzien errechnet werden. Danach wurden diese für die verschiedenen Reaktionsansätze mit Mikropipetten in so genannte „Eppis“, das sind verschließbare Mikroreaktionsgefäße, pipettiert. In insgesamt vier Ansätzen sollte der Plasmidring mit Restriktionsenzymen einfach geschnitten werden, so dass ein großes Fragment entsteht. In weiteren vier Ansätzen sollte dann mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Restriktionsenzymen an zwei Stellen geschnitten werden, so dass ein großes und ein kleines DNA-Fragment entsteht.
Zwischenzeitlich goss die Praktikumsgruppe ein Agarose-Gel für das anschließende Analyse-Verfahren, die Gelelektrophorese, an. In Taschen des Gels eingegeben und mit DNA-Stain-Farbstoff versehen, wandert die negativ geladene DNA im porösen Gel zur Anode, dem Pluspol des angelegten elektrischen Spannungsfeldes. Kürzere Fragmente wandern dabei schneller als längere, so dass wir am Ende bei der Gelauswertung unter UV-Licht das einfach geschnittene lange Fragment (obere dickere Bande), das etwas tiefer liegende längere Fragment des Doppelschnitts und die dabei ebenfalls entstandenen kürzeren Fragmente gut erkennen konnten. Der Schlüssel für die Fragmentlängenanalyse bietet ein auf beiden Seiten des Gels aufgetragener standardisierten Marker, der sich bei der Auswertung links und rechts als „Leiter“ darstellt und die Längen der Proben-DNA einfach ermitteln lässt.
Das Praktikum bot uns sehr intensive Einblicke in die Maßarbeit der Molekulargenetik. Theoretisches Wissen des Unterrichts konnte an diesem Tag in die Praxis umgesetzt werden. Eine Führung durch das eindrucksvolle Gelände des Geilweiler Hofs und die umliegenden Wingerte, die hauptsächlich Forschungszwecken dienen, rundeten den Eindruck dieses lehrreichen und praxisorientierten Tages ab.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Weber und Frau Dr. Schwandner für die sehr gut organisierte und geduldige Praktikumsbetreuung, sowie den beeindruckenden Einblick in die Arbeit eines molekulargenetischen Labors. Herzlichen Dank auch für das anschließende Gespräch über die verschiedenen laborbezogenen Berufsfelder und die Laufbahnmöglichkeiten nach einem Biologie-Studium.

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